Vom 01. bis 07.08. fand die 2025er Internationale Deutsche Jugend-Meisterschaft der ILCA4 und ILCA6 auf der Wismarer Bucht statt. Von Stahl Finow haben unsere beiden ILCA-Segler Morris und Ole teilgenommen. Ole hat über die IDJM und auch das Vortraining einen umfangreichen Bericht geschrieben:

Am Montag, den 28. Juli startete bei mir und Morris das VBS-Trainingslager, Morris im ILCA 4 und ich im ILCA 6. Wir waren aber auch schon etwas früher da, um alles ein bisschen entspannter zu gestalten. Als wir dann aufs Wasser gegangen sind, kam der Wind die Wismarer Bucht Öffnung hinunter mit ungefähr 8-15 Knoten. Vormittags haben wir immer Übungen gemacht. Wir haben uns da sehr auf den Start fokussiert, weil das bei uns im VBS die große Schwachstelle war. Danach sind wir dann noch einmal um die Insel Walfisch herumgefahren und haben anschließend den Hafen ins Visier genommen. Trainiert haben uns heute Hannes Braune und Hendrik Reinhardt als Ersatz für Jakob Schäcke, der einen Tag später dazukam. Im Hafen gab es dann Nudeln zum Mittagessen, die unsere Mütter vorbereitet hatten. Am Nachmittag sind wir dann wieder aufs Wasser gegangen und hatten den Plan, mit den anderen Bundesländern, die ebenfalls schon da waren, ein paar Rennen zu fahren. Diese Rennen hatten dann um die 40 Boote und dadurch konnte man beim Start sehr gut angreifen. Ich war immer ungefähr unter den Top Ten und Morris im hinteren Drittel.




Am zweiten Tag, also am Dienstag, haben wir beschlossen, eine große, lange Einheit zu machen, da das Slippen sehr lange gedauert hat, und wir dadurch viel Zeit verloren haben. Durch nur eine Einheit sparen wir uns quasi zweimal slippen, d.h. 30-40 Minuten mehr Segeln. Morgens haben wir uns also Stullen geschmiert und danach sind wir ab aufs Wasser. Nun kam der Wind südwestlich mit 14-16 Knoten, wodurch wir uns diesmal eher aufs Kreuzen fokussiert haben. Beim Kreuzen haben wir immer zuerst zweimal 7-minütige Kreuzen gemacht, danach 15-minütige Kreuzen und am Ende noch mal eine große, lange 20-minütige Kreuz. Das sollte simulieren, wie wir auch in den Wettfahrten kreuzen. An diesem zweiten Tag war auch Jakob wieder da und hat diesmal die ILCA 4 betreut. Ein zweiter Grund der langen Einheit war, dass wir diesmal pünktlich um 13:00 Uhr zu den Rennen erscheinen konnten. Bei den Rennen bin ich leider auf dem Vorwind einmal gekentert und habe meinen Mast top Verklicker verloren, denn die Wismarer Bucht ist teilweise ziemlich flach und man sieht da auch den Boden und hat Angst aufzusetzen. Witzig ist auch zu sehen, wenn Leute kentern und danach einen riesigen schwarzen Fleck im oberen Teil des Segels haben. In diesem Rhythmus haben wir weitergemacht, bis Samstag die Vermessung anstand.

Unsere Boote wurden vermessungsfertig gemacht, d.h. Segel abziehen, Mast auseinander drehen, das untere Teil des Mastes wieder in das Boot reinstecken. Den Großbaum dran machen und die Strecker und den Niederholer ebenfalls wieder befestigen. Ich habe außerdem noch mein Boot poliert und sauber gemacht.

Bei der Vermessung bin ich gut durchgekommen bis der Sticker, der beweist, dass ich ein Original ILCA Unterteil fahre, gefehlt hat. Dann ist mir eingefallen, dass er ja unter einem anderen Sticker verborgen war, weil er schon etwas abgenutzt aussah. Da haben wir ihn dann zum Glück auch gefunden! Bei der Segel-Vermessung bin ich ohne Probleme durchgekommen und musste nicht -wie ein paar andere Leute- meine Segelnummer neu kleben. Morris ist ebenfalls ganz knapp durchgekommen.

Dann ging es am Sonntag los. Der Wind kam wieder aus der südwestlichen Richtung mit ebenfalls 14-15 Knoten. Um 11:00 Uhr war der Start angesetzt. Ich bin als einer von 76 ILCA 6 Startern für Brandenburg gestartet und Morris ist gegen 80 andere ILCA 4 Segler gesegelt. Also sind wir 9:45 Uhr aufs Wasser. Als wir dann um 10:15 Uhr im Regattagebiet angekommen sind, haben wir uns kurz formiert und uns eingesegelt d.h. als erstes machen wir einen Speed Check: beide Boote fahren auf dem gleichen Bug nebeneinander und wir gucken, ob einer schneller oder langsamer als der andere ist und woran es liegt. Anschließend fahren wir wieder vor dem Wind nach unten. Und starten in entgegengesetzte Richtungen auf die Kreuz. Nachdem wir dann 3 Minuten gesegelt sind, machen wir eine Wende, fahren wieder aufeinander zu, und wenn einer vor dem anderen vorbeifährt, weiß man, dass diese Seite bevorteilt ist. Um 11:00 Uhr dann der erste Start. Beim Start war ich noch etwas zaghaft und bin in der zweiten Reihe rausgekommen. Zum Glück hatten wir sofort einen allgemeinen Rückruf und ich konnte beim zweiten Versuch erfolgreich in der ersten Reihe starten, danach bin ich dann links gefahren und mit den anderen zusammen zur Tonne. Oben war ich dann mittig im Feld, was dann auch zum Ende der Wettfahrt so blieb.
In der zweiten Wettfahrt hatte ich einen noch besseren Start, und ich bin oben als 20. um die Tonne gefahren. Auf der 2. Kreuz und dem 2. Vorwind habe ich es sogar noch geschafft, auf den 17. Platz vorzurutschen. In der dritten Wettfahrt lief es bei mir etwas schlechter, und ich wurde 22. Insgesamt hatte ich nach dem ersten Tag dann den 27. Platz erreicht. Abends habe ich mich mit den anderen fleißig gedehnt, und dann war der erste Race Tag schon vorbei.

Am 2. Tag lief es ebenfalls wie am ersten, und ich konnte mit drei 30. Plätzen meine Platzierung halten. Wir hatten zwar Regen aber das kann uns Segler ja nicht aufhalten. Am 3. Tag hatten wir ein bisschen mehr Wind und auch mehr Welle, wodurch ich im 7. Rennen einen 28. nach Hause holen konnte, wobei ich mir dachte, dass das auch besser geht. Das habe ich auch beim nächsten Start umgesetzt und ordentlich um meine Lücke gekämpft, um möglichst weit vorne zu starten, Pech war nur, dass ich nicht der einzige mit diesem Ziel war und es zu einem allgemeinen Rückruf wurde, weiteres Pech war, dass bei diesem Start die Black Flag gezogen war und ich mit 15 anderen Startern gesehen wurde. Diese Wettfahrt musste ich also wartend auf dem Wasser beobachten. Glück im Unglück könnte man meinen, da ab diesem Rennen Böen in bis zu 25 Knoten kamen und ich quasi ein bisschen Kraft für das letzte Rennen tanken konnte, tja falsch gehofft, ich hatte dann einen 38.
Dann kam auch schon der letzte Tag der IDJM, und damit auch der letzte Segeltag in Wismar. Dieses Mal hatten wir eine Durchschnitts-Windstärke von 20 Knoten, und man musste nochmal richtig ackern, trotzdem konnte ich mit einem 34., 24. und einem 30. Platz die Regatta beenden.
Am Land angekommen, hieß es Boote verladen, Motorboote aus dem Wasser ziehen und um 18:00 Uhr zur Siegerehrung gehen. Die Siegerehrung war leider etwas trostlos, es wurden jeweils nur die Top 6 der beiden Bootsklassen aufgerufen, nicht wie letztes Jahr jeder. Trotzdem Respekt an Levian Büscher der im ILCA 6 Deutscher Meister wurde, und an Johanna Brinkmann im ILCA 4. – beide Team West.
Ich konnte mich schließlich auf den 27. Platz vorarbeiten, wodurch ich 1. der Brandenburger wurde. Morris ist 57. geworden und 2. Brandenburger bei den ILCA4.

Die kompletten Ergebnisse sind wieder bei manage2sail zu finden: IDJM ILCA 4 und ILCA 6 – 01.08.2025 – 07.08.2025
