42° Lake Garda Meeting Optimist

Auf Einladung des inzwischen leider ehemaligen Landestrainers des VBS Jan Müller (er ist nach Berlin gewechselt) übernahm ich in diesem Jahr während des 42° Lake Garda Meeting Optimist die Betreuung eines Teils der Brandenburger Optisegler. Das gab mir die einmalige Gelegenheit, das Geschehen dieser Riesenveranstaltung auch vom Wasser aus zu erleben.

Die Regatta wurde wieder in 2 Gruppen gewertet. Cadetti waren alle 2014 und 2015 geborenen und die 2009 bis 2013 geborenen wurden als Juniores bezeichnet. Von diesen gab es knapp eintausend von fast allen Kontinenten. Aus dem Bereich des VBS kamen insgesamt 10 Kinder und für Stahl Finow waren Fritz, Morris und Fritz dabei.

Gestartet wurden die Juniores in fünf jeweils knapp 200 Starter großen Fleets. Diese wurden für den ersten Tag ausgelost und danach entsprechend der Gesamtplatzierung neu festgelegt. Dabei wurde vom ersten beginnend von 1 bis 5 gezählt, dann ab dem sechsten von 5 bis 1 und immer so weiter. Erst zum letzten Tag wurden die Fleets strikt nach der Platzierung in Gold, Silber, Bronze usw. eingeteilt. So änderten sich auch jeden Tag die zu betreuenden Segler. Für die anderen war Milan zuständig, der die Segler auch bei den Trainings vor und nach der Regatta betreute.

Unsere Stahl Finow Jungs kamen in Summe ganz gut zurecht, auch wenn es ihnen nicht immer so vorkam. Fritz Sievers schaffte es so am letzten Tag ins Bronzefleet und Morris und Fritz fuhren in Emerald.

Insgesamt waren 10 Wettfahrten geplant. Das klappte bis auf den letzten Tag gut. Wobei das Wetter wieder einmal nicht typisch Gardasee war. Sonne, blauer Himmel und die klassischen Vormittags- und vor allem Nachmittagswinde gab es nicht. Stattdessen regnete es immer wieder, teilweise sehr kräftig und die Tageshöchsttemperatur lag teilweise unter 10°C. Der Wind wehte am Morgen am kräftigsten, nahm bis zum Mittag aber langsam ab.

Die Wettfahrtleitung reagierte flexibel auf die Wetterbedingungen und vor allem auf die teilweise zum Mittag abflauenden Winde und paßte die Startzeit entsprechend an. Das führte dann dazu, dass am Sonntag bereits um 8:30 gestartet wurde. Ablegen war demzufolge 7:20. Nix mit Ausschlafen in den Ferien.

Der letzte Tag endete abrupt, nachdem von einem der östlichen Gipfel, der in finstere Wolken gehüllt war, ein heftiger Donnerschlag den See erschütterte. Auf die zehnte Wettfahrt wurde verzichtet und an Land gefahren.

Die Anfahrt zum Start war knapp 5 Kilometer lang. Da der Wind immer ablandig war, wurde gesegelt. Nach den Wettfahrten wurde gegen den Wind aber geschleppt. Auch weil die Tage lang waren. Am Freitag waren alle über sieben Stunden auf dem Wasser. Die anderen etwas weniger.

Vor dem ersten Start war es durch über tausend Optis und über einhundert Motorboote relativ unübersichtlich. Insbesondere das erste Fleet mußte sich konzentrieren, um seinen Start nicht zu verpassen. Dann wurde es langsam leerer, aber noch ehe Weiß bzw. am Sonntag Pearl gestartet war, kamen die ersten wieder zurück zum Start und es ging gleich weiter.

Der Kurs nahm fast die gesamte Seebreite ein. Nach einer langen Startkreuz folgen Halbwind und Vorwindkurs. Am Gate muss man sich nochmal entscheiden und für die Zielkreuz die richtige Seite wählen. Die Betreuer dürfen dabei nur in Lee und mit Abstand an den Rändern fahren. Nur am Gate bestand so die Möglichkeit, das Feld zu beobachten.

In Summe können unsere 3 Jungs ganz zufrieden sein. Fritz Sievers wurde 161. in Bronze und war damit besser als im Vorjahr, Fritz Graffunder 57. und Morris 146. in Emerald.

Unsere anderen Brandenburger haben auch ungefähr wie erwartet abgeschnitten: Silber Valentin Platz 61 und Max Willi auf Platz 184, Bronze: Philip 73, Tim 84, Pearl: Leo 21, Bjarne 34 und Tori 140.

Die kompletten Ergebnisse sind hier zu finden: Racing Rules of Sailing

Hendrik Reinhardt