Unser Revier: der Werbellinsee

Sage zur Entstehung des Werbellinsees

Einst lag dort, wo sich heute der Werbellinsee befindet, die reiche Stadt Werbellow. Deren Einkünfte aus Wald und Landwirtschaft waren überaus groß. Der Reichtum mehrte sich in dieser Stadt. Man sagt, dass ihre Bewohner aus goldenen Bechern tranken, von goldenen Tellern aßen und Schuhe aus purem Silber trugen. Ihr Reichtum jedoch verführte die Bürger zu Übermut, Hartherzigkeit und lockerem Lebenswandel.

Einmal kam ein Bettler in diese Stadt. Für ihn hatte keiner ein Stückchen Brot übrig. Von jeder Tür wurde er verjagt. Da wollte der arme Mann schon verzagen. Doch im letzten Hause der Stadt fand er einen mildtätigen und gutherzigen Menschen, der ihn freundlich mit Speise und Trank versorgte und ihm gute Worte mit auf den Weg gab.

Als sich der Bettler längst verabschiedet hatte, träumte dieser gute Mensch in der Nacht, er solle sofort die Stadt verlassen. Dies tat er auch sogleich. Unterwegs merkte er aber, daß er etwas Wichtiges vergessen hatte. Als er umkehrte fand er an Stelle der Stadt Werbellow einen großen See.

Sonntagskinder sollen noch heute um die Mittagsstunde am Johannistag die Stadt sehen und ihre Glocken läuten hören können.

In der heutigen Zeit wird diese Sage immer wieder zu Ostern als Anlass für ein Spektakel am Nordwestufer genommen.

Unser Revier – die Karte ist eine alte Kopie – Autor ist uns unbekannt, für Hinweise sind wir dankbar
unser Vereinsgelände befindet sich am linken (westlichen) Seeende – BSG

Das Revier

Unser Revier ist der Werbellinsee. Er liegt ca. 50 km nördlich von Berlin in der Schorfheide. Der Werbellinsee ist ein, in der letzten Eiszeit entstandener, Rinnensee. Seine Fläche beträgt etwa 786 ha. Insgesamt hat der See eine Länge fast 12 Kilometern.

Nahe Altenhof hat der See seine größte Breite von 1,5 Kilometern und westlich von Altenhof befindet sich die tiefste Stelle des Sees mit ca. 60 Metern. Aufgrund der recht hohen Wasserttiefe entwickelt sich selbst bei starken Winden eine eher moderate Welle.

Der See ist über den Werbellinkanal und zwei Schleusen mit dem Oder-Havel-Kanal verbunden und damit von vielen anderen Revieren leicht erreichbar. Die Schleuse Rosenbeck wird mit Hilfe einer halbautomatischen Steuerung selbst bedient, die Schleuse Eichhorst hat derzeit noch einen richtigen Schleusenmeister.

Der Werbellinkanal offiziell nur für einen Tiefgang von ca. 1,20 m freigegeben. Genauere Informationen erhalten Sie beim Wasserstraßenamt Eberswalde (bitte schauen Sie auf unsere Linkseite ). Bei günstigen Bedingungen gelangen jedoch auch Schiffe mit einem Tiefgang bis zu ca. 1,40 Metern auf den See.

Eine der Besonderheiten des Sees ist: Es besteht ein Nachtfahrverbot ab 22.00 Uhr.

Am Tage lädt der See an vielen Stellen zum Verweilen ein. Auf dem See finden sich viele verträumte Buchten mit gutem Ankergrund. Die Buchten und die starke Bewaldung der Ufer sind jedoch auch der Grund für die drehenden Winde und starken Böen auf dem See.

An den Ufern des Sees befinden sich zwei weitere Segelvereine, dazu eine kommerzielle Marina, die es Gästen ermöglichen, bei ihnen anzulegen und zu übernachten. In Altenhof finden Sie den Wasssersportverein Werbellinsee und in Joachimsthal den Yachtclub Schorfheide. Die Marina befindet sich am Nordostende des Sees. Dazu gibt es noch eine Vielzahl an privaten Einzelstegen und Steganlagen, an denen im allgemeinen jedoch nicht angelegt werden darf.

Die Orte am See

Seit 2003 gehören Eichhorst und Altenhof zur Großgemeinde Schorfheide. Auf Grund ihrer räumlichen Trennung und auch unterschiedlichen Geschichte, werden wir die Orte hier aber trotzdem getrennt betrachten.

Eichhorst

Inmitten der Wälder der Schorfheide liegt die Landgemeinde Eichhorst. Der Ortskern liegt nicht direkt am Seeufer, sondern nur sein Ortsteil Wildau. Wenn man den Werbellinsee jedoch auf dem Wasserweg erreichen will, fährt man durch den Ort hindurch. Die Schleuse Eichhorst ist dabei das letzte „Hindernis“ vor Erreichen des Werbellinsees.

Der Ort wurde als Papiermühle am Werbellinfließ im 18./19. Jahrhundert im Auftrag des preußischen Königs Friedrich I. gegründet.

Holländische Baumeister errichteten die erste Papiermühle und waren so Namensgeber der Siedlung. Der Name „Holländische Papiermühle“ für die Ansiedlung der 16 holländischen Familien erinnert an diese Zeit. Sehenswert sind die restaurierten Kolonistenhäuser und die alte Eiche im Dorfzentrum, die dem Ort den neuen Namen gab.

Im Ortsteil Wildau befindet sich das Vereinsgelände und gleich in der Nähe der Askanierturm, der ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Die Eichhorster Schleuse ist die letzte Schleuse bevor man den Werbellinsee erreicht. Im Sommer beobachten hier viele Ausflügler den Schleusenvorgang.

Blick vom Unterwasser, April 2002

Altenhof

1748 ließ Friedrich II. ein Bündnerdorf anlegen.

1774 zählte der Ort 70 Einwohner, welche von Waldarbeit und Fischfang lebten. Zu Beginn dieses Jahrhunderts entwickelte sich Altenhof zu einem beliebten Ausflugsort.

In der Zeit vor dem 1. Weltkrieg kamen die ersten Touristen nach Altenhof und verbrachten ihre Freizeit am Werbellinsee. Es entstand das immer noch vorherrschende Gastronomie- und Beherbergungsgewerbe, gleichzeitig entwickelte sich die Personenschiffahrt auf dem Werbellinsee.

Nach dem ersten Weltkrieg wurden viele Villen in Altenhof von Fabrikanten aus Berlin und Eberswalde gebaut, die auch heute zum Teil noch erhalten sind.

Nach dem zweiten Weltkrieg, in den fünfziger Jahren, kamen die „lufthungrigen“ Berliner und Eberswalder wieder nach Altenhof. Es entstanden Bungalows und Kleingartenanlagen sowie Campingplätze rund um den See. Es existierte eine direkte Busverbindung vom Alexanderplatz in Berlin nach Altenhof.

Ende der fünfziger Jahre war der FDGB Hauptorganisator der Erholungseinrichtungen in Altenhof und der Ort entwickelte sich zum Urlauberzentrum.

1952 wurde mit dem Bau der Pionierrepublik „Wilhelm Pieck“ begonnen, die sich im Laufe der Jahre zum größten Arbeitgeber im Ort entwickelte.

Zur Zeit ist in Altenhof die einzige Einkaufsmöglichkeit für Wassersportler, die sich direkt am See befindet.

Die Promenade von Altenhof, rechts die Dampferanlegestelle der Reederei Wiedenhöft / Mai 2002

Joachimsthal

Am nordöstlichen Ende des Werbellinsees findet man die Stadt Joachimsthal.

Eingebettet zwischen dem Grimnitzsee im Osten, dem Werbellinsee im Süden und der Schorfheide im Norden und Westen.

Der Ort ist sowohl per Auto, als auch per Bus oder Bahn gut zu erreichen und stellt das Tor zur Schorfheide dar. Es ist sowohl der größte, als auch der älteste Ort am See.

Joachimsthal wurde 1604 auf Anregung des Kurfürsten Joachim Friedrich gegründet. Dies konnte zu dieser Zeit nur als Stadtgründung geschehen. Benannt wurde die Stadt nach seinem Gründer. Die Entwicklung Joachimsthals wurde durch den 30-jährigen Krieg unterbrochen. Erst ab dem Jahre 1700 erfolgte die Entwicklung des Ortes wieder planmäßig. 1814 fielen große Teile der Stadt einem Brand zum Opfer. Zu dieser Zeit lebten bereits ca. 1250 Menschen in Joachimsthal. Am Ende des 19. Jahrhunderts zählte der Ort ca. 2300 Einwohner.

Heute leben hier ca. 4000 Menschen und die Stadt entwickelt sich weiter.

Die Stadt Joachimsthal ist Amtsgemeinde der Orte Althüttendorf, Klein Ziethen, Neugrimnitz, Groß Ziethen und Parlow- Glambeck.

Supermärkte, sowie Restaurants und Cafés sind im Ort vorhanden. Vom Bahnhof Kaiserbahnhof gelangt man schnell zur Dampferanlegestelle der Reederei Wiedenhöft am Werbellinsee. Von der Reederei, die sich am äußersten Seezipfel befindet, bis zum Ortszentrum von Joachimsthal sind es ca. 30 Minuten Fußweg.